HHDo. No. 3 Cryptocoryne pontederiifolia Schott, 1863.
Hallo Freunde!
Endlich wieder mal ein Ping aus den südostasiatischen Sümpfen in Bernburg.
In der Zischenzeit hat sich einiges getan. Sogar zwei Arten Lagenandra, nämlich meerboldii
und twaithesii haben Einzug gefunden, in meine bescheidene Sammlung. Doch darüber wird zu
einem anderen Zeitpunkt zu berichten sein.
Heute geht es mir um eine schöne Cryptocoryne, die, ob ihres langsamen Wachstums, zwar immer mal
wieder in den Aquarien auftaucht und auch Dauerpräsent ist, es jedoch nie zur Massenware gebracht hat,
wie viele anderen Arten.
Was meine Pflanze anbelangt, so hat sich mich über viele Monate auf die Folter gespannt, weil sie im
Gegensatz zu einem zweiten Topf, in zwei Jahren kaum zehn Blätter und einen Senker gebracht hat.
So fieberte ich der Blüte entgegen und spekulierte schon, es könnte sich um Cryptocoryne moehlmannii handeln.
Leider ist sie es nicht und so freue ich mich jetzt eben über diese, meine eindeutig bestimmte Pflanze.
Diese Art ist im Gegensatz zu einigen anderen, sehr empfindlich gegen zu niedrige Luftfeuchtigkeit, was
sich zunächst in braunen Blattspitzen und dem sehr zurückhaltenden Ausbilden neuer Blätter manifestiert.
So hatte meine Pflanze nie mehr als drei Blätter, bis ich sie feuchter stellte.
Etwa ein halbes Jahr nach der Kulturoptimierung, brachte sie die, im unteren Bild dargestellte Blüte.
Da ich mein Rauchen zwar noch nicht gelassen, es jedoch stark reduziert habe, konnte ich gut den foetiden
Geruch wahrnehmen, der dem gelben Kelch entströmte und mich an Huernienblüten erinnert.
Eine wunderschöne Pflanze mit sehr markanten Blättern. Sehr lohenswert sie zu kultivieren.
(Mehr Informationen zum Thema, dem vollständigen Artikel neben allen anderen Artikeln von mir, Bilder und
eine Tauschbörse findet ihr unter: www.helge-donath.de
Unterlink: Cryptocorynen & Co)
Auch wenn ich mir mehr erhofft hatte, ist diese Pflanze eine meiner Jagdtrophäen, die ich vor Jahren
in einer alten und winzigen Zoohandlung meiner Heimatstadt, erbeutete.
Nichtsdestotrotz hätte ich mir etwa dreißig Jahre zuvor, einen Finger für sie ausgerissen und ich
erinnere mich noch gut, wie ihr geheimnisvoller Namen durch die Fachgesellschaften geisterte.
Das war in etwa Mitte der siebsziger Jahre, also in etwa der Zeit, in der die Art Verbreitung erlangte.
Sie war wohl ein Mitbringsel eines Enthusiasten aus der alten BRD und so wurde sie auch zelebriert.
Unser Vereinsvorsitzender kultivierte einige wenige Pflanzen in seinen Cichlidenbecken, was erstaunlich ist,
aus heutiger Sicht und Erfahrung, weil unser damaliges Wasser einen enormen Härtegrad aufwies, was wiederum
für die allseits beliebten Malawibuntbarsch hervorragend war.
So pilgerten wir also als Gruppe zum großen Vorsitzenden, mit Westkontakten und bestaunten, was wir nicht haben
konnten.
Auch bei Barth in Dessau war nichts zu kriegen und so rückte der fromme Wunsch sie zu besitzen in weite, weite Ferne.
Wie auch immer, im Handel habe ich sie hier, glaube ich, noch nie gesehen. Nur in eben den wenigen Exemplaren,
als die ich sie ergatterte.
Zunächst kultivierte ich sie als Aquarienpflanze. Doch das Wasser war ihr zu kühl und das Licht zu mickrig.
Irgendwann entschloss ich mich, sie emers zu halten und sie zog in eine umfunktionierte Froschvitrine, deren
Luftungsschlitze ich abdecken musste. Das genügte aber nicht. Es war ihr immer noch zu trocken und sie bekam
braune Blattspitzen und bildete im Ganzen nur sehr wenige Blätter aus.
Erst als ich sie in ein umfunktioniertes Aquarium setzte, gefüllt mit zehn Zentimeter Regenwasser und einer
fast vollständigen Abdeckung, erholte sie sich, jedoch sehr, sehr langsam.
Es ist seltsam, denn ich halte in eben dieser Froschvitrine, noch einen Topf Cryptocoryne pontederiifolia und
dieser dichte Pflanzenrasen kommt zügig fort und hat schon reichlich geblüht.
Woher die Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse kommt, bleibt mir ein Rätsel.
Alles in allem ist sie sehr hübsch und weicht durch ihren Habitus deutlich von der großen Masse der anderen
Cryptocorynen ab, was sie zu einem interessanten Pflegling macht.
Alle taxonomischen und geschichtlichen Infos habe ich folgenden Seiten entnommen: The Crypts Pages und Heimbiotop.
|
|
|