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Für Sie tätig unter anderem im Harz, Landkreis
Mansfeld- Südharz und im Salzlandkeis!
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Es mag seltsam erscheinen, dass ein Mensch eine Tätigkeit als Berufung empfindet,
deren Inhalt die Beschäftigung mit Verstorbenen und deren Angehörigen ist, also einem
Umstand entspringt, dem sich die Lebenden gern entziehen würden und sich deshalb nicht
gern oder gar nicht damit auseinandersetzen.
Ich höre oft: Einer muss es ja machen!
Sicher, einer muss es machen, aber wer es machen muss, kann nicht die nötige Sensibilität
für diesen anspruchsvollen Beruf entwickeln und sollte die Finger davon lassen.
Noch etwas ist wahr: man muss aus einem besonderen Holz geschnitzt sein, will heißen,
dass eine Affinität zum Metier vorhanden sein muss, ohne Berührungsängste und eine
gesunde Einstellung zur Natürlichkeit des Todes.
Das Thema Tod als das betrachten, was es ist- ein ganz normaler Bestandteil des Lebens.
Darüber hinaus muss eine gewisse Leidenschaft vorhanden sein, trauernden Menschen zu
helfen, sie zu begleiten und zu trösten. Manch einer nennt es Helfersyndrom. Warum nicht.
Es ist eine sinnvolle Sache, ohne schädlichen Beigeschmack.
In meinem Leben spielte die Affinität zum Thema Tod, Sterben und die Kultur darum, immer
eine große Rolle. Ich kann nicht erklären warum. Es war einfach da. Sie fand ihren frühen
Eindruck in der Beschäftigung mit dem altägyptischen Totenkult.
Die Umstände zerschnitten alle Bande zu den kindlichen Mysterien. Der Alltag holte mich
ein. Nach der Schule musste eine Lehre absolviert und hiernach eine Arbeitsstelle gefunden
werden, die, wie man so sagt, den Mann ernährt.
Meine Passion geriet in den Hintergrund.
Nachdem die großen Stürme des Lebens über mich hinweg gezogen sind, wie die Liebe,
Familie, Kinder, Trennung, die Wende, begann der lange Weg der Neuorientierung.
Während der Zeit der Arbeitslosigkeit bekam ich von meinem besten Freund eine
Nebentätigkeit vermittelt, bei der wir gemeinsam Terassenüberdachungen und Carport-
Anlagen bauten.
Diese Arbeit war saisonal. Somit ergab sich die Frage: Was machen wir im Winter?
Zwischenzeitig hatte ich bereits mehrere Jahre in einem Bestattungshaus meiner
Geburtsstadt nebenbei gearbeitet, mir sozusagen die Sporen verdient. Ich fühlte mich
in der Lage, es selbst zu machen.
So legte ich meinem Chef ein überzeugendes Konzept vor. 2007 begannen wir.
Bei jeder Neugründung stellt sich die Frage, wie man sich von allen anderen abheben
und somit erfolgreich sein kann.
Mir schwebte, meiner Art gemäß, ein modernes Konzept vor, das nichts mit der muffigen
Düsternis des 19. Jahrhunderts zu tun hatte.
Das findet schon seinen Ausdruck in meiner Bestatterkleidung. Ich habe es immer abgelehnt
in weißem Hemd aufzutreten, das ein schwarzer Schlips „ziert“. Eine solche strenge
Kleiderordnung schafft unweigerlich Distanz zu seinen Klienten, weil wir Uniformen
immer mit bestimmten, hierarchisch behafteten Ständen in Verbindung bringen. Gerade
heute wieder.
Bei der ersten Begegnung habe ich natürlich einen schwarzen Anzug an. Darunter jedoch
ein schwarzes T- Shirt oder Hemd, schon, um die Verhältnisse der Trauernden zu ergründen.
Natürlich gehört auch ein offenes, geduldiges und souveränes Auftreten dazu. Sind die
Verhältnisse geklärt und der Status der Trauer (einige trauern stärker, andere weniger),
lasse ich das Jackett beim nächsten Treffen schon weg.
Die Resonanzen darauf waren bisher durchweg positiv.
Was also sollte so anders sein bei Aurora?
Jeder, der etwas Neues beginnt, hat seine eigene Philosophie, wie er sein Unternehmen
führen will. Der eine setzt auf Althergebrachtes, Bewährtes, Konservatives. Nach dem
Motto: Was gestern gut war, wird auch morgen seine Berechtigung haben. Dabei wird jedoch
eines außer Acht gelassen: die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Normen, Traditionen
und Bedürfnisse, die nicht zuletzt auch von finanziellen Möglichkeiten diktiert werden-
aber nicht nur. Um dies zu erkennen, muss man das alte System aber erfahren haben.
Bevor wir das Unternehmen gründeten, hatte ich zehn Jahre lang Gelegenheit, in einem
herkömmlichen Bestattungshaus zu arbeiten und fand so nach und nach heraus, was gut war
und was den neuen Gegebenheiten nicht standhalten wird, bzw. meiner Philosophie.
Zu aller erst, und das halte ich für das Wichtigste, sind wir bei Aurora bemüht, gleich
zu Beginn jegliche Distanz zu den Menschen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Dazu
gehört es, Absprachen, seien sie nun schriftlich, telefonisch oder persönlich getroffen
worden, unbedingt einzuhalten und mit allen Belangen einer Bestattung in der Weise offen
umzugehen, dass jeder weiß, was auf ihn zukommt.
Bei Aurora gibt es innerhalb ethischer Normen keine Tabus.
Der Verstorbene ist nicht Eigentum des Bestattungshauses, sondern immer noch Bestandteil
seiner Familie und diese hat ihre eigenen Vorstellungen, wie mit ihm zu verfahren sei.
Der Tod eines geliebten Menschen ist immer ein Ausnahmezustand, in welchem ein jeder
seine ganz persönlichen Rituale und Gesten entwickelt, um damit fertig zu werden. Mögen
diese auch mitunter auf die Umwelt befremdlich wirken, haben sie dennoch ihre volle
Berechtigung und werden von uns in vollem Umfang berücksichtigt.
Unser Anliegen ist es, ein modernes Bestattungshaus zu führen, ohne traditionell bewährte
Normen, die ihren Anspruch haben und Sicherheit, sowie Würde vermitteln, einfach über
Bord zu werfen. Hier hat es seine Berechtigung: Was gestern gut war, wird sich auch
morgen bewähren.
Keiner der zu uns kommt wird mit völlig Neuem, vielleicht Befremdlichen konfrontiert,
sondern wird Gewohntes wiederfinden, nur in einem menschlicherem, offenen, persönlichen
und entkrusteten Rahmen, der den Herausforderungen unserer Zeit entspricht.
Menschen sind das Wichtigste bei Aurora.
Durch unseren intimen Umgang mit ihnen bekommen wir viel von dem zurück, was wir in der Lage waren zu geben.
So ist Aurora zu einer festen Institution für alle jene geworden, die bereit waren und
sind, neue Wege mit uns zu gehen, die, trotz des traurigen Anlasses bleibende, positive
Eindrücke hinterlassen und das Gefühl, bei Aurora gut aufgehoben zu sein.
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