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Haltung und Pflege



Substrat:

In kaum einem anderen Bereich wird so eine Wissenschaft daraus gemacht, wie in der Zusammensetzung des Bodens. Sicherlich, wenn man mit landwirtschaftlichem Backround an die Kultur geht, ist die Zusammensetzung des Bodens ein wichtiges Kriterium. Wir wollen die höchsten Erträge und dafür kann man gezielt etwas tun.

Man kann auch in der Zier- und Wasserpflanzenkultur viel machen, nur muss nicht alles von Nutzen sein, was geht. Beziehungsweise ist Vieles, was angeboten wird überflüssig, oder mit einfachen, natürlichen Mitteln zu erreichen. Wenn ich heute eine Zoohandlung betrete und das Warenangebot mit dem vergleiche, das ich vor dreißig Jahren vorfand, mir dabei die gute Qualität der Fische und Pflanzen vor Augen führe, frage ich mich, wozu der ganze Aufwand nützen soll! Gut, wir leben in der Marktwirtschaft und gut auch, es sollen mehr als nur Einer satt werden. Allerdings sollte dem Bedürfnis, sich mit diesen Pflanzen zu beschäftigen, eine tiefe Naturliebe zugrunde liegen, also mit Natürlichkeit zu tun haben und nicht mit der Befriedigung des schnöden Mammons, dessen Rachen ohnehin nicht zu stopfen ist.

Auch in der Natur gibt es kaum hundert meter Bach- oder Flusslauf, indem die Wachstumsbedingungen identisch sind. Demzufolge kann es auch kein allabdeckendes Wundermittel geben, weil die Pflanzen nun mal aus unterschiedlichen Gebieten kommen und unterschiedlich angepasst sind.

Natürlich können sie Schwankungen innerhalb eines bestimmten Bereiches tolerieren. Aber es gibt einen Leitfaden, an dem sich alles aufhängen lässt.

Etwas ist bei der Wahl der einzelnen Komponenten für die Substratmischung noch zu beachten. In der Natur stehen Cryptocorynen sehr oft in fließenden Gewässern, sodass sich die tatsächliche Zusammensetzung des Bodengrunds relativiert. In der Vitrine hingegen stehen die Pflanzen in “stillem“ Wasser, sodass die Substratbestandteile, sagen wir mal, in etwas abgeschwächter Konzentration benutzt werden sollten. Natürlich relativiert sich das beim Wasserwechsel auch wieder.

Doch nun zur Sache:

Etwa zur Hälfte nimmt man mehr oder weniger ungewaschenen, lehmhaltigen, nicht zu feinkörnigen Kies, dem man, ich sage es immer so, ausgelaugte Blumenerde zu fügt, weil diese nicht mehr so sauer ist und auch nicht mehr die obligatorischen Düngebestandteile enthält, mit dem sie als neue Erde oft so überreich bestückt worden ist.

Bei vier Teilen, aus denen sich die Erde zusammensetzt, fallen also bereits zwei auf den Kies, ein Teil auf die Blumenerde und ein Teil auf grobkörnigen Kies oder Blähton, zur guten Drainage.


Das Gefäß:

Schon aus Platzgründen sollten die Blumentöpfe nicht zu groß sein. Cryptocorynen fühlen sich in kleineren Töpfen auch wohl und brauchen erst umgesetzt werden, wenn die Senker über den Rand hinaus drängen.

Ich bevorzuge Plastiktöpfe mit einem Durchmesser von 8-10 cm, wie man sie zu Tausenden in den Papierkörben öffentlicher Friedhöfe findet, eben nach der Pflanzzeit.

Daneben gibt es noch Tontöpfe aus dem Baumarkt, die ihren Preis haben.

Ebenso gut wachsen die Pflanzen natürlich ausgepflanzt, was sich jedoch, hinsichtlich der praktischen Handhabung einer Zucht, als ungünstig herausstellen würde.


Beleuchtung:

Bis darauf, dass ich seit einigen Jahren für meine größte Vitrine eine Neonröhre in kaltweiß und eine spezielle, pflanzenwachstumsfördernde Röhre benutze, habe ich diesem Thema noch keine weitere Bedeutung beigemessen.

Früher galt, eine Warmweiß- kombiniert mit einer Kaltweißneonröhre, als Ideallösung.

Dazu werde ich in nächster Zeit noch gezielte Nachforschungen anstellen.


Tageslicht:

Meine Vitrinen stehen sowohl auf der Ostseite, als auch auf der Westseite des Hauses. Bis Mai kann man unschattiert kultivieren. Dann empfiehlt es sich, zumindest breite Streifen von Zellstoff oder dünnen Leinenstoff und ähnliches aufzulegen.

Schattieren ist sehr wichtig, da die Pflanzen in ihrer Heimat oft in Bächen stehen, die schattige Wälder durchfließen.

Man kann die Schattierung abbnehmen, wann immer die Sonne weg ist, wenn man sich diese zusätzliche Mühe machen will.

Wird gar nicht oder zu wenig schattiert, treiben viele Arten verkrüppelte Blätter, deren Ursache auch zu wenig Luftfeuchtigkeit sein kann.

Werden die Pflanzen immer beobachtet, dann ist schnell zu erkennen, ob genügend Licht bei ihnen ankommt oder nicht. Dann dosiert man um. Die gezielte Kultur spezieller Pflanzen ist immer eine Herausforderung und bedarf ständiger Korrektur. Das gilt es zu wissen, wenn man sich darauf einlässt.


Wasser:

Um es kurz zu machen, ich nehme ausschließlich unbehandeltes Regenwasser, das nur immer wieder durch das Wasser der Futtertiere verdünnt wird, die meine Fische und Frösche ernähren, die zwischen den Cryptocorynen herumschwimmen. Alle vier bis sechs Wochen wechsele ich in etwa die Hälfte des Wassers aus, um den Nitratgehalt durch die Exkremente der Tiere nicht zu hoch ansteigen zu lassen. Dadurch wird auch ersichtlich, dass eine gesonderte Dündung der Pflanzen nicht erforderlich ist.


Temperatur:

Durch die im Wasser liegenden Heizstäbe beträgt die Wassertemperatur tags wie nachts in etwa 27 Grad Celsius. Die Lufttemperatur liegt ohne Sonneneinstrahlung etwas darunter, kann aber mit Sonnenlicht schnell die 30 Grad Marke erreichen. Dann muss zusätzlich gesprüht und sogar zeitweilig verdunkelt werden. Zusätzlich mehr Lüften geht wegen der verschwindenden Luftfeuchtigkeit nicht.